Monitoring der Beleuchtungsqualität EE-Lighting

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Übersicht

Indikator

Die Beleuchtungsqualität hat sich in X% der privaten Haushalte und/oder öffentlichen Liegenschaften (im Vergleich zur Baseline) verbessert.

Indikatoren, die die Beleuchtungsqualität als Basisgröße monitoren, sind zu unterscheiden in objektive Beleuchtungsqualität, subjektives Empfinden und die Wirkungen:

Objektive Beleuchtungsqualität:

  • Eine national einheitliche Kennzeichnung (Labeling) von EE-Beleuchtungssystemen ist eingeführt und wird in die Kaufentscheidung der Kunden mit Einbezogen.
  • Eingesetzte EE-Beleuchtungssysteme in öffentlichen Gebäuden entsprechen den geltenden EU-Richtlinien/(weitestgehend) dem Niveau der EU.
  • Eine verbesserte Beleuchtungsqualität in den öffentlichen Pilotgebäuden wird von Fachinstitutionen bestätigt.
  • Die Beleuchtungsqualität hat sich in mindestens X% der privaten HH/in min. X öffentlichen Gebäuden, gemessen an der Beleuchtungsintensität, durch den Einsatz von EE-Beleuchtungssystemen im Vergleich zur Baseline verbessert.
  • Die Beleuchtungsqualität hat sich in mindestens X% der HH/in min X öffentlichen Gebäuden durchschnittlich um X Lux durch den Einsatz von EE-Beleuchtungssystemen verbessert.
  • Die Beleuchtungsintensität hat sich in öffentlichen Gebäuden um mindestens X Lumen/Watt erhöht.
  • Die Beleuchtungsstärke hat sich in öffentlichen Gebäuden/privaten HH durchschnittlich um mindestens X Lux erhöht.
  • Der Zeitaufwand für Lampentausch hat sich durch EE-Beleuchtungssysteme (deutlich) reduziert.

Subjektive Beleuchtungsqualität:

  • X% der befragten privaten und/oder öffentlichen Verbraucher bestätigen eine verbesserte Beleuchtungsqualität in ihren Gebäuden (im Vergleich zur Baseline).
  • X% der Nutzer öffentlicher Gebäude bestätigen ein komfortableres Lese- und/oder Arbeits-Licht, nach der Durchführung von EE-Maßnahmen im Beleuchtungsbereich.
  • X% der befragten Nutzer öffentlicher Einrichtungen werten die Anzahl der Beleuchtungsquellen im Gebäude als ausreichend für ihre Nutzungsbedürfnisse (z.B. lesen, Besuch von Administration, Unterkunft).
  • X% der befragten privaten und öffentlichen Verbraucher wollen nach der Installation von EE-Leuchtmitteln, keine Veränderungen am Beleuchtungssystem mehr vornehmen.
  • X% der befragten privaten Verbraucher/Lehrenden/Hausmeister bestätigen, dass sie mit dem vorhandenen Beleuchtungssystem zufrieden sind.
  • Im Vergleich zum Jahr 20XX hat sich die Konzentration der SchülerInnen nach Angaben ihrer LehrerInnen verbessert.
  • X% der befragten LehrerInnen/Lehrende/Professoren bestätigen die positiven Auswirkungen der verbesserten Beleuchtung auf die Leistungen der SchülerInnen/Studierenden.
  • Facility Manger/Hausmeister bestätigen nach der Installation von EE-Leuchtmitteln (deutlich) weniger Zeit für den Wechsel von Leuchtmittel zu benötigen/jährlich (deutlich) weniger Leuchtmittel zu wechseln.
Methode Die Datenerhebung für Beleuchtungsqualität erfolgt nach folgenden Methoden:
Objektive Beleuchtungsqualität Subjektive
Beleuchtungsqualität
1) Messen von Qualitätskriterien der Beleuchtungseinrichtung 2) Datenerhebung von Qualitätskriterien der Beleuchtungseinrichtung 3) Datensammlung durch Befragungen der privaten und Öffentlichen Verbraucher
Prozess
  • Gebäudetypen in Kategorien zusammenfassen und Gebäudeanzahl ermitteln
  • Messpunkte bestimmen
  • Messen der Leuchtstärke in min. einem Gebäude einer Kategorie vor und nach der Durchführung von EE-Maßnahmen
  • Ermittlung der Beleuchtungsintensität der konventionellen Leuchtmittel
  • Ermittlung der Beleuchtungsintensität der energieeffizienten Leuchtmittel
  • Öffentliche Liegenschaften befragen (z.B. integriert in Durchführung von Energie Audits)
  • Definition der Nutzergruppen öffentlicher Liegenschaften, privater Gebäude
  • Verbraucher-/Nutzerbefragung direkt in den privaten oder/und öffentlichen Gebäuden
  • Ergebnisse dokumentieren mit Hilfe von Berichtsformaten, Checklisten, Fragebögen
  • Vergleich mit Baselinedaten

 

 Projektunabhängige Einflussfaktoren auf den Indikator/das Monitoring müssen immer im Blickfeld behalten werden!

 

 

 Nun folgen detaillierte Erläuterungen zur Umsetzung.

 

Messen von Qualitätskriterien der Beleuchtungseinrichtung

Vor- und Nachteile 

Vorteile Nachteile
  • Objektive Beleuchtungssituation wird erhoben, nicht durch individuelle Vorzüge beeinflussbar
  • Klares Ergebnis vor und nach der EE-Maßnahme
  • Relativ geringer Zeit-/Kostenaufwand
  • Erfassung der tatsächlich vorherrschenden Beleuchtungssituation
  • Verfälschte Ergebnisse, wenn die Messpunkte nicht identisch sind
  • Verfälschte Ergebnisse, wenn die Außenlichtverhältnisse zwischen den Messungen abweichen

 

Prozessbeschreibung 

Kategorisieren von Gebäuden

Gleichartige Gebäudetypen werden zu Gebäudekategorien zusammengefasst. Die Kategorien können sich durch Nutzungsart, Typ, Größe, etc. unterscheiden. Beispiele sind:

  • Schulen (z. B. groß/mittel/klein)
  • Verwaltungsgebäude
  • Krankenhäuser
  • Bürogebäude
  • Einfamilienhäuser
  • Mehrfamilienhäuser (z. B. bis max. 10 Wohneinheiten)
  • Hochhäuser (z. B. mehr als 10 Wohneinheiten), etc.

 

Diese Methode kann auch in jedem Gebäude, in dem EE-Maßnahmen umgesetzt werden, angewendet werden. In diesem Fall kann auf eine Kategorisierung verzichtet werden.


Messpunkte definieren

Vor einer Leuchtstärkenmessung müssen Messpunkte definiert werden. Diese müssen dann zwingend bei der Baslineermittlung (Erstmessung mit konventioneller Beleuchtung) und Zweitmessung (nach EE-Maßnahmen) verwendet werden.
Messpunkte können beispielsweise sein:

  • in Schulen auf unbeweglichen Lehrerpulten, Schülerbänken oder an Tafeln
  • in Büros auf Schreibtischen
  • in privaten Haushalten auf Arbeitsplatten der Küche, auf Ess- und Schreibtischen sowie auf Waschbecken, etc.
  • in Krankenhäusern an beleuchteten Informationspunkten, auf Untersuchungsliegen, Schreibtischen, etc.
  • an allen Verkehrswegen wie Treppen, Flure, Eingangsbereiche, etc.

 

Besonderes Augenmerk sollte auf die Dokumentation der Messpunkte gelegt werden, so dass auch die Zweitmessung an derselben Stelle durchgeführt wird.


Messung durchführen

Messen der Leuchtstärke in min. einem Gebäude einer Kategorie vor und nach der Durchführung von EE-Maßnahmen: An den definierten Messpunkten wird mit einem Lichtmessgerät/Lichtmesser die Lichtstärke in Lux [lx]gemessen. Es erfolgt eine Messung vor und eine Messung nach der Durchführung von EE-Maßnahmen.

Messwerte dokumentieren

Die Messwerte sollten mit einer eindeutigen Zuordnung zum jeweiligen Messpunkt dokumentiert werden.

Während den Messungen (Erst- und Zweitmessung) müssen die gleichen Außenlichtverhältnisse vorherrschen, da es sonst zu verfälschten Ergebnissen kommt.

 

Auswertung der Messergebnisse

Als letzter Schritt müssen die Baseline-Daten mit den Ergebnissen nach der Maßnahme verglichen werden. Jetzt müssen die Ergebnisse auf die eine ganze Kategorie übertragen werden. Bei der Interpretation der Ergebnisse sind unbedingt auch Einflüsse außerhalb des Projektumfeldes zu beachten, die das Ergebnis beeinflusst haben können.

 

Datenerhebung von Qualitätskriterien der Beleuchtungseinrichtung

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Klares Ergebnis hinsichtlich der Beleuchtungsqualität, an dem die Veränderung ersichtlich ist
  • keine Messung erforderlich
  • Aufwendiges Erhebungsverfahren (Zeitintensiv)
  • Abweichungen wischen der angegebenen und tatsächlichen Beleuchtungsintensität der bestehenden Beleuchtungseinrichtung möglich

 Prozessbeschreibung

Ermittlung der Beleuchtungsintensität der konventionellen Leuchtmittel

Werden die konventionellen durch EE-Beleuchtung ersetzt, sollte die Leuchtintensität der konventionellen Leuchtmittel erfasst werden. In der Regel sind diese Angaben auf dem Leuchtmittel selbst zu finden. Angeben die Beleuchtungsintensität in der Einheit Lumen je Watt [lm/W].
Leuchtmittel mit identischen Angaben können zusammengefasst werden.

Ermittlung der Beleuchtungsintensität der energieeffizienten Leuchtmittel

Wie bei der Baselinedatenerhebung wird vor der Installation des energieeffizienten Leuchtmittels Beleuchtungsintensität des jeweiligen Leuchtmittels erfasst.


Ggf. kann die Beleuchtungsintensität bereits während des Beschaffungsprozesses der energieeffizienten Leuchtmittel erfasst und dokumentiert werden.


Ergebnisse dokumentieren

Es bietet sich an Leuchtmittel mit identischer Lichtintensität zusammenzufassen und diese als Gruppe zu dokumentieren.

Vergleich mit Baselinedaten

Datenvergleich vor und nach der EE-Maßnahme

Datensammlung durch Befragungen der privaten und öffentlichen Verbraucher

Die Verbraucher werden direkt über ihre Einschätzung/Beurteilung der Beleuchtungsqualität und Auswirkungen befragt.

Vor- und Nachteile

Vorteile Nachteile
  • Erfasst subjektives Empfinden von Beleuchtungsqualität und beachtet auch mögliche sozio-kulturelle Unterschiede
  • Der Verbraucher (Zielgruppe) wird direkt adressiert (Beitrag zur Partizipation der Zielgruppen)
  • Baseline-Interviews sind auch erste Fördermaßnahme für EE-Beleuchtung (Bekanntheit/awareness raising)
  • Ausrichtung des Projektdesigns an den Wünschen der Verbraucher
  • Erhöhter Zeit- und Kostenaufwand
  • Zugang zu den Verbrauchern nicht immer eindeutig (gegebenenfalls auch nicht immer gewünscht durch Verbraucher)
  • Erwartungen der Verbraucher werden geweckt (die nicht immer durch Projekte erfüllbar sind)


Prozessbeschreibung

Öffentliche Liegenschaften auswählen und Nutzer befragen

Vorbereitung der Befragung

Identifikation und Auswahl der öffentlichen Liegenschaften (gegebenenfalls bereits Teil der Planungsaktivitäten eines Projektes)

Befragung

Die Befragung wenn möglich in Aktivitäten mit den öffentlichen Liegenschaften direkt integrieren:

  • z.B. als Teil eines (Walk through) Energie-Audits
  • Wenige Fragen zur Beleuchtungsqualität (-empfinden) in den Audit-Fragebogen integrieren (differenzierend nach Arbeitsbereichen, gegebenenfalls nach Geschlecht differenziert befragen)
  • Aspekte zur Beleuchtungsqualität in die Implementierungspläne für EE-Beleuchtung integrieren (wenn diese geführt werden) und bei der Implementierung prüfen, ob sich die Qualität verändert


Fragen nach der subjektiven Beleuchtungsqualität am besten auch vor Ort, d.h. am Ort der Beleuchtungsquelle erfragen.



Definition der Nutzergruppen öffentlicher Liegenschaften, privater Gebäude und deren Befragung

Zur Vorbereitung der Befragung

  • Identifikation und Auswahl der Nutzergruppen der öffentlichen und privaten Gebäuden
    • z.B. Studierende, ArbeitnehmerInnen von öffentlichen Verwaltungen/Organisationen, private Verbraucher, private Haushalte, LehrerInnen
  • Identifikation möglicher Kommunikationswege mit den Verbrauchern
    • z.B. direkt vor Ort in öffentlichen Gebäuden, Anschreiben, persönliche Interviews, Telefoninterviews, Kurzfragebögen zum Selbstausfüllen, Postkarten-Aktion, ggf. Geschlechter-differenziert

Befragung durchführen

Möchte ein Projekt “nur“ weitere Ideen darüber erhalten, was an der Beleuchtungsqualität in einem (evtl. konkreten) öffentlichen oder privaten Gebäude noch verbessert werden kann, so empfiehlt es sich, kleinere Stichproben von Nutzern/Verbrauchern auszuwählen und diese zu befragen. Gilt es aber, aus einer Nutzerbefragung Rückschlüsse auf ein großes Einzugsgebiet zu ziehen (z.B. für eine ganze Region/ Land), so sollte die Umfrage eine größere (möglichst für die Region repräsentative) Stichprobe umfassen.

Ergebnisse dokumentieren

Dokumentation der Ergebnisse aus den Befragungen:

  • Erfassung der Rohdaten in entsprechendem Datenerfassungsprogrammen (bei wenigen Daten: Excel, größeren Datensätzen z.B. SPSS)
  • Kurze Berichterstellung

Vergleich mit Baselinedaten

Datenvergleich vor und nach der EE-Maßnahme