Difference between revisions of "Unintended Results EE-Lighting"

From energypedia
***** (***** | *****)
 
***** (***** | *****)
m (1 revision)
 

Latest revision as of 07:30, 20 September 2016

Bei der Erreichung der für das Projekt definierten Indikatoren, können auch nicht beabsichtigte Wirkungen auftreten. Diese können sowohl positiv als auch negativ sein. Meist werden diese Wirkungen erst während der Maßnahme bzw. im Nachhinein erkannt. Um das Risiko negativer unbeabsichtigter Wirkungen zu minimieren oder diese komplett zu vermeiden, sollte vor und während der Maßnahme ein möglichst großes Augenmerk auf alle Einflüsse geworfen werden. Nicht beabsichtigte Wirkungen können Einfluss nehmen auf:

  • beabsichtigte direkte und/oder indirekte Wirkungen
  • die laufende Aktivität
  • die Zielgruppe der EZ-Maßnahme
  • Akteure innerhalb der EZ-Maßnahme
  • das Land/die Region


Zudem besteht immer die Gefahr, dass neue Prozesse mit nicht beabsichtigten Wirkungen außerhalb der EZ-Maßnahme entstehen.

Da nicht beabsichtigte Wirkungen in unterschiedlichster Art und Weise auftreten, können hier nur Beispiele und Erfahrungen aus Pilotvorhaben des SV- Energieeffizienz aufgeführt werden. Eine Erweiterung dieser Aufstellung ist in jedem Fall gewollt, über Rückmeldungen eigener Erfahrungen würden wir uns sehr freuen.


Positive nicht beabsichtige Wirkungen

Im Rahmen von Maßnahmen zur energieeffizienten Beleuchtung können beispielsweise folgende positive nicht beabsichtigte Wirkungen auftreten:

  • Beschäftigungssicherung: Aufgrund definierter Indikatoren im Zusammenhang mit Capacity Development werden zur Steigerung der Capacity Personalmanagementstrategien (z. B. attraktive Gehaltsstruktur und Fortbildungspolitik, günstige Arbeitszeitregelungen, etc.) eingeführt, die die Erhaltung/Erweiterung/Anwerbung von qualifiziertem Personal im Bereich EE-Beleuchtung forcieren. Durch Fort- und Weiterbildungsprogramme für MitarbeiterInnen wird deren Qualifikationen so steigern, dass insgesamt eine längerfristige Sicherung der Beschäftigung und eine höhere Chance auf dem Arbeitsmarkt entstehen.


Negative nicht beabsichtigte Wirkungen

Im Rahmen von Maßnahmen zur energieeffizienten Beleuchtung können beispielsweise folgende negative nicht beabsichtigte Wirkungen auftreten:

  • Rebound- Effekt: Durch eine deutlich verbesserte Beleuchtungssituation, bei gleichzeitig stark reduzierten Kosten für die Beleuchtung, werden EE-Leuchtmittel deutlich länger betrieben. Aufgrund der längeren Betriebszeiten kommt es insgesamt zu einem höheren Energieverbrauch als vor der EE-Maßnahme kommen mit der konventionellen Beleuchtungstechnik.
  • Erhöhung der Beleuchtungsleistung durch EE-Maßnahme: Ist die Beleuchtungssituation vor einer Energieeffizienz-Maßnahme aufgrund zu geringer Beleuchtungsintensität, z. B. in einer Schule oder Universität, in einem unzureichenden Zustand, kann durch die erforderliche Erhöhung der Beleuchtungsleistung im Rahmen einer EE-Maßnahme deutlich mehr Energie verbraucht werden. Insbesondere fehlende Not- oder Außenbeleuchtungen tragen hierzu in großem Maße bei.
  • Schwarzmarkt/Schmuggel von CFL: Werden verpflichtende Maßnahmen (Gesetze, Verordnungen, etc.) zur Installation/Einführung von energieeffizienten Leuchtmitteln (CFL) für die Bevölkerung eingeführt, besteht die Gefahr der Bildung eines Schwarzmarktes und Schmuggels. Die Anschaffungskosten von qualitativ Hochwertigen Energiesparlampen liegen immer über den konventioneller Glühbirnen. Deshalb sollten bei der Einführung von Gesetzten über Energieeffiziente-Leuchtmittel, in Ländern mit sehr geringen Einkommen, gleichzeitig Mechanismen zur Bekämpfung und Vermeidung von Schwarzmärkten/Schmuggel installiert werden.
  • Schwarzmarkt/Schmuggel von Glühlampen: Werden in Entwicklungs- und Schwellenländern wie in der EU, step by step konventionelle Glühlampen verboten, besteht in Gefahr der Bildung eines Schwarzmarktes und Schmuggels von in der Anschaffung deutlich günstigeren konventionellen Glühlampen.
  • Einsatz von minderwertige Leuchtmittelqualität mit hohen Schadstoffbelastungen: Werden Gesetzte zur verpflichtenden Installation von EE-Leuchtmitteln eingeführt, jedoch von der Bevölkerung zu nicht bzw. schwer zu tragenden Preisen, kann der Boom von „Billigprodukten“ mit z. B. hohem Quecksilbergehalt und kurzer Lebensdauer zunehmen. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern müssen Finanzierungsmechanismen für EE-Leuchtmittel entwickelt werden, da die Anschaffungskosten die Kaufentscheidung der Nutzer sehr stark beeinflussen.
  • Umwelt- und Gesundheitsbelastungen durch fehlende Entsorgungsmöglichkeiten: Bei der Einführung von Energiesparlampen (CFL) oder hocheffizienten Leuchtstoffröhren müssen die Entsorgungsprozesse und deren Finanzierung eindeutig definiert werden. Gelangen diese Leuchtmittel in den konventionellen Entsorgungskreislauf kommt es aufgrund des enthaltenen Quecksilbers zu hohen Schadstoffbelastungen. Da gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern insbesondere die einkommensschwächsten Bevölkerungsgruppen mit der Entsorgung von Müll beschäftigt sind, besteht für diese ein erhöhtes Gesundheitsrisiko.